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Verloren im Museum – Besuch wird zum Grusel-Abenteuer

Die Welt aus den eigenen Augen sehen: Hört sich unspektakulär an, aber die Fantasie und die Wahl der Wege, die du gehst, beeinflussen natürlich auch, das, was dir begegnet und wie du es siehst.

Diese Erfahrung habe ich während eines Museumsbesuchs gemacht.

Während einer Kunstexkursion war ich mit ein paar Kommilitoninnen in einem Museum, um dort zu zeichnen, und ging gewissermaßen verloren…

Kinderwagen Aquarell
Kinderwagen, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Zuerst zeichneten wir fleißig Kinderwägen – in einem Kinderwagenmuseum, zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich nur mit Fineliner, das heißt die Farben, die hier zu sehen sind. Sind zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht da.

Kinderwagen mit blauer Figur
Kinderwagen mit Figur, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Und ich zeichnete noch mehr Kinderwägen…

Spielzeugpferd Aquarell
Kinderwagen mit Spielzeugpferd, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Und altes Kinderspielzeug..

Kinderwagen mit Mutter
Kinderwagen mit Mutter, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Und noch mehr Kinderwägen!

Als ich nun ein paar Zeichnungen hatte, war ich kurz davor, wieder zu unserem Quartier zurückzukehren und mit Aquarellfarbe Leben in die Bilder zu bekommen.

In dieser Exkursion habe ich nämlich meine Begeisterung zu Aquarell neu entdeckt.

Also wollte ich schon wieder gehen. Ich sagte meinen Kommilitoninnen Bescheid, dass ich mich auf den Rückweg mache und nach den anderen schauen würden.

So dachte ich… doch mir war noch nicht ganz bewusst, dass die Kinderwagenausstellung in einer Burg angesiedelt war.

Also kehrte ich den Kinderwägen den Rücken zu und wollte gerade die Treppe wieder herunter, als ich eine Tür bemerkte.

Dann wird es da wohl noch etwas weitergehen, dachte ich und ging hindurch.

Und dann begann mein kleines Abenteuer.

Ich trat durch einen großen Flur, in denen alte Einrichtungen von verschiedenen Epochen zu sehen waren, die ich mir mit Begeisterung ansah.

Fledermausskelett
Fledermaus, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Außerdem durften in diesem Museum keine Bilder gemacht werden bzw. nur mit einer kleinen Gebühr, die ich nicht zahlte. Also musste ich mich mit meinen Sketches begnügen, damit ich auch später erzählen und zeigen konnte, was ich erlebt hatte.

Zuerst entdeckte ich das zarte Fledermausskelett, das ich schnell skizzierte und mich auf die spätere Kolorierung mit Aquarell freute.

Ich dachte schon, der Flur wäre alles, doch dann hatte mich eine Museumswärterin bemerkt und mir gezeigt, dass ich zu ihr durch eine Tür kommen könnte und dass es dort weitergehe. Ich war auch tatsächlich die Einzige, die dort umherirrte. Und als ich später meine Kommilitonen fragte, hatte niemand, der da war, diesen Museumsabschnitt bemerkt… mysteriös.

Also ging ich durch diese Tür und betrat einen riesigen bestuhlten alten Saal mit einer Sänfte und weiteren Durchgängen. Die Sänfte habe ich später mit Blau versehen, dann sah sie etwas aus, wie die Tardis aus Doktor Who. Die zwei Figuren, die sie tragen, habe ich dazugedichtet, da sie mich an die Figuren aus dem Anime Das wandelnde Schloss erinnerten, die immer die Sänfte der Hexe trugen.

sänfte
Sänfte, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Als ich durch die Durchgänge weiterging, entdeckte ich einen Raum mit Bildern.

Der Raum selbst war nicht schwarz. Aber die Bilder.

Zuerst wunderte ich mich, warum dort Gemälde von schlafenden Kindern in so dunklen Farben gemalt wurden. Bis ich mir alle Bilder genauer ansah und die kleinen Särge bemerkte, sowie die Inschriften dazu.

Es waren ein paar Gemälde von verstorbenen Erwachsenen, wie dem Herzog zu sehen, doch die meisten Bilder waren von Kleinkindern oder Babys.

Diese Bilder waren wohl Teil des fürstlichen Bestattungsrituals.

Wie das wohl für den Hofmaler war, diese anzufertigen?

Raum
Totenraum, Fineliner und Aquarell, 2024, von Madita

Als ich weiterging, entdeckte ich eine Sammlung aus ausgestopften Tieren und Radierungen von Funden sonderbarer Tiere. Davon habe ich mir ein paar Skizzen angefertigt.

Die armen Tiere hatten meistens einen starken Wachstum von Zähnen, Krallen oder Hufen. Dem Wildschwein stachen die Zähne bestimmt schon in das eigene Fleisch. Und der eine Hase hatte wohl sogar mehrere Füße und Hinterläufe.

Ich bekomme von dem Bild meistens selbst Zahnschmerzen, wenn ich es anschaue, also schnell weiter…

Tierstudien
Tiersstudien, Fineliner, 2024, von Madita

Es gab immer mehr Treppen und Gänge mit verschiedenen Ausstellungsstücken aus alter Zeit.

Vermutlich war mein Blick nach dem Raum der Totenbilder einfach auf Morbides getrimmt, sodass ich dieses Brust- und Kopfreliquiar einfach in meine Zeichensammlung aufnehmen musste.

Zuerst sah ich nur diese Holzmaske und dachte mir nichts dabei, bis ich seitlich erkannte, was in dieser Maske eingesetzt war.

Totenschädel in Maske
Schädel, Fineliner, 2024, von Madita

Nachdem ich in der Burg stundenlang durch die ganzen Gänge gestreift bin und nun dachte, ich hätte alles gesehen, wurde ich am Schluss noch mit einer Sonderausstellung über Japan belohnt.

Samurai
Samurai, Fineliner Aquarell, 2024, Madita

Eine große Samurairüstung stand dort prächtig in einem Schaufenster. Ich habe mich schnell daran gemacht, sie zu skizzieren. In dieser Sonderausstellung war ich nun nicht mehr alleine und wollte daher auch nicht mit meinem Skizzenbuch im Weg stehen.

Japanische Masken
Japanische Masken, Fineliner und Aquarell, 2024, Madita

Außerdem wurden diese alten typischen japanischen Theatermasken gezeigt, denen ich im Nachhinein Farben zugeordnet habe.

Nach dieser Sonderausstellung bin ich nun aus der Burg hinaus und zurück, wo sich gewundert wurde, wo ich verschwunden bin.

Ich weiß nicht, wie meine Kommilitonen diese Abzweigungen des Museums wahrgenommen hätten, sie haben nur durch meine Skizzen und meine begeisterten Erzählungen erfahren, was es dort zu erleben gibt. Aber für mich war es ein sehr gelungenes Abenteuer gewesen.

Wenn du mehr über das Museum erfahren willst, hier habe ich die Website herausgesucht!

Mehr Abenteuer, die ich während meiner Exkursion erlebt habe:

Käfer und Aquarell – Die Geschichte, wie ich mich in Aquarell verliebt habe

Eine alte Fabrik mit Tusche erkunden

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