Ich gehe gerne mit einem Skizzenbuch bewaffnet ins Museum.
Dieses Mal war ich in einem Naturkundemuseum. Dort gab es sehr viele Tierexponate, die sich als Motiv angeboten haben.

Es war jedoch immer ein gewisser Beigeschmack beim Zeichnen dabei. Vor allem, wenn es sehr junge Tiere waren, musste ich immer daran denken, dass diese Tiere tot sind.

Und das Eigenartigste dabei war: für wie lange schon? Wie lange stehen diese Tiere hier erstarrt und angestarrt herum?

Diese Gedanken begleiteten mich immer wieder im Museum. Als kleines Kind hatte ich mir da – bis zu einem gewissen Zeitpunkt – nicht so viele Gedanken gemacht, doch je mehr man darüber nachdenkt, desto komischer finde ich es.

Wenn ich Ausgrabungen von Dino-Knochen sehe, dann empfinde ich nicht so stark. Doch ausgestopfte Tiere haben auch einen anderen Entstehungsprozess und meistens einen anderen Todesfall.


Es gab jedoch auch Exponate von Modellen aus Plastik und andere sehr lehrreiche Dinge in diesem Museum, die nicht tot waren.

Letztendlich konnte ich viele besondere Motive aus diesem Museum zeichnen und es ist lehrreich und abwechslungsreich gewesen. Doch wegen meines Gleichberechtigungssinns habe ich mir vorgenommen, auch mal bei Körperwelten mit dem Skizzenbuch vorbeizuschauen. Wobei das mit toten Menschen bestimmt auch nochmal anders wird.

Ihr habt bei den Bildern bestimmt nicht so düsterer Gedanken erwartet, oder?
Aber ich konnte und wollte das nicht unkommentiert lassen. Diese Bilder konnten nur durch den Tod von Tieren entstehen.
Beim Zeichnen treffe ich immer wieder auf solche Gedanken, die mit dem Motiv zusammentreffen. Doch ich bin froh, dass ich mich damit dadurch auseinandersetze und nicht blind alles als selbstverständlich nehme.
Wie nehmt ihr das wahr? Habt ihr auch schon Situationen gehabt, wo ihr euch fragt: Darf ich das zeichnen?
Was sind gerade die Voraussetzungen, dass ich in der Position bin, hier zeichnen zu können?
Wenn ihr noch mehr zu Zeichenausflügen im Museum und anderen Orten sehen wollt, dann schaut gerne bei diesen Beiträgen vorbei: