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Stillleben mit Pastellkreide – Die Kreide und ihre Tücken

Stillleben sind nicht zwingend meine Lieblingsmotive.

Es sei denn, das Ganze wird surreal oder farblich spannend umgesetzt oder wie in diesem Fall, das Material, in diesem Fall Pastellkreide macht mir einfach Spaß.

Doch nicht jedes Bild muss einem gefallen, manchmal ist es auch ok, wenn es einfach ok ist oder technisch gut umgesetzt. Der Prozess und die Übung sind nämlich auch wertvolle Momente, die es nicht zu verachten gilt.

Stillleben mit Kaffemühle, Tabasco Knoblauch und Glas in Pastellkreide auf grauem Papier
Stillleben aus der Küche mit Knoblauch, Pastellkreide, 2022/23, Madita

Diese Stillleben in Pastellkreide entstanden tatsächlich auch der Übung wegen und weil es eine Aufgabe aus einem Grundlagenseminar meines Kunststudiums war.

So langweilig ich die Bilder auch finde, sie sind trotzdem beruhigend für mich. Mit Pastellkreide zu malen ist ein spannender Prozess, der den Vorteil hat, dass Glanzpunkte und Schatten gut hervorgehoben werden können. Daher macht es besonders Spaß, glänzende und durchsichtige Materialien damit darzustellen.

Die Farben verwischen leicht und es kann daher ein weicher Übergang geschaffen werden. Doch genau da steckt auch die Gefahr, dass am Ende nicht ein Bild dabei herauskommt, das mit Weichspüler durchgespült wurde.

Es sei denn, genau das ist deine Intention.

Stillleben mit Pastellkreide gemalt mit Milchkanne, Glas und Zwiebel
Stillleben aus der Küche mit Zwiebel, Pastellkreide, 2022/23, Madita

Pastellkreide – Was es zu beachten gibt

Das Papier

Wichtig bei Pastellkreide ist, dass das richtige Papier verwendet wird. Es sollte etwas dunkler und rauer sein, damit einmal die Farbe auch aufgenommen wird und zum anderen, damit die hellen Farben auch kräftig herauskommen.

Ich habe einmal probiert, mit Pastellkreide auf normalem weißem Zeichenpapier zu arbeiten und die Farbe wurde überhaupt nicht angenommen und das Ergebnis war frustrierend.

Der Arbeitsplatz

Pastellkreide schmiert und dementsprechend werden die Hände schmutzig. Bis jetzt habe ich Pastellkreide auf Tischen und Klamotten immer herausbekommen, aber es empfiehlt sich trotzdem eine Unterlage zu benutzen und beim Zeichnen oder Malen ein feuchtes Tuch dabei zu haben, damit man ab und zu seine Hände reinigen kann. Vor allem, wenn mit den Fingern das Bild verwischt wird, ist das sehr wichtig. Denn sonst hast du irgendwann keinen sauberen Finger mehr und trägst überall Farbe auf, wo du es vielleicht gar nicht möchtest.

Die Fixierung

Pastellkreide verliert beim Auftragen viel Material, was das Bild irgendwann nicht mehr aufnehmen kann. Dann oder mindestens am Ende des Zeichen- oder Malprozesses sollte Fixierungsspray ins Spiel kommen. Wenn das Bild nicht fixiert wird, wird es die ganze Zeit abfärben oder bröseln und alles in der Umgebung gleich mitfärben. Ich benutze dafür meistens normales Haarspray. Die Kreide färbt am Ende meistens noch etwas ab, aber es ist nicht so stark wie ohne.

Die Pastellkreide

Bei der Pastellkreide habe ich gelernt, dass der Preis einen starken Unterschied macht. Billige Pastellkreide macht nicht das, was sie tun soll. Sie trägt nicht gut Farbe auf, lässt sich nicht gut verwischen und fördert mehr Frustration anstatt Spaß.

Gute Erfahrungen habe ich mit Jaxell Pastellkreide gemacht. Diese ist preislich nicht so teuer, wie bei Schmincke, macht aber das, was sie tun soll.

Doch wenn du einmal eine Schmincke Pastellkreide ausprobiert hast, dann merkst du einen Unterschied. Diese sind sehr sehr teuer, ich habe davon nur ausgewählte wenige Farben, aber ich liebe es, mit ihnen zu arbeiten. Sie sind viel weicher, lassen sich sehr soft auf das Papier auftragen und haben eine starke Leuchtkraft.

Es gibt zudem den Unterschied zwischen harten und weichen Kreiden, da kommt es auch darauf an, wie und was du machen möchtest. Mit harten Kreiden, die es auch in Stiftform gibt, kannst du zum Beispiel Details ausarbeiten.

Außerdem muss eine gewisse Anzahl an Farben her, da sich Pastellkreide nicht direkt mischen lässt, also nur die Grundfarben zu besorgen, wäre zu wenig.

Ich habe hier einen schön ausführlichen Artikel von farbcafe gefunden, der die Kreiden schön unterscheidet und einen guten Einblick gibt. Hier kannst du dich ausführlicher einlesen.

Ich hoffe, dir hat der kleine Einblick in die Welt der Pastellkreide gefallen.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Wenn dich vielleicht Kohlezeichnungen oder Tusche interessieren, dann schau dir gerne meine Beiträge dazu an, wie ich im Kohletagebau mit Kohle zeichne oder alte Fabriken mit Tusche erkunde.

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